9.3 PEPs
Der Entwicklungsprozess der Sprache Python und des Referenz-Interpreters CPython basiert auf den sogenannten Python Enhancement Proposals[ 26 ](dt. »Python-Erweiterungsvorschläge« ), kurz PEPs. Das sind kurze Ausarbeitungen, die ein Problem in der Sprache oder im Interpreter identifizieren, mögliche Lösungsansätze und die Diskussion darüber zusammenfassen und schließlich eine Lösung vorschlagen. Diese PEPs sind die Diskussionsgrundlage der Python-Entwickler für mögliche Neuerungen in zukünftigen Versionen. PEPs können nach erfolgter Diskussion angenommen oder abgelehnt werden, wobei angenommene PEPs dann in einer zukünftigen Version von Python umgesetzt werden.
Unter https://www.python.org/dev/peps finden Sie eine Liste aller bislang vorgeschlagenen PEPs. Insbesondere wenn Sie detaillierte Fragen dazu haben, warum eine Funktion in Python in einer bestimmten Weise umgesetzt wurde, ist es interessant, sich das zugehörige PEP durchzulesen. Es sei aber angemerkt, dass ein PEP mitunter sehr technisch ausfallen kann und ggf. selbst für erfahrene Python-Entwickler nur schwer verständlich ist.
PEP 435 ist ein Beispiel für ein akzeptiertes und umgesetztes PEP. Es beschreibt den Datentyp Enum, der seit Python 3.4 in der Sprache enthalten ist.
[»] Hinweis
Interessant sind die PEPs 8 und 257, die Konventionen für die Formatierung von Python-Code und Docstrings beschreiben[ 27 ](verfügbar unter https://www.python.org/dev/peps/pep-0008 und https://www.python.org/dev/peps/pep-0257). Auch wenn diese PEPs für Sie keineswegs bindend sind, erfreuen sie sich in der Community großer Beliebtheit. Es lohnt sich daher, einen Blick hineinzuwerfen.