15.8 Datendeduplizierung
Es ist nun keine wirklich überraschende Erkenntnis, dass viele Daten einfach doppelt vorhanden sind. So ist es ein naheliegender Ansatz, bereits in das Betriebssystem eine Datendeduplizierung zu integrieren. Und genau das bringt Server 2012 mit. Die Funktion ist als gleichnamiger Rollendienst umgesetzt, der einfach installiert werden kann und keine weiteren »Rückfragen« stellt (Abbildung 15.115).
Bevor Sie hoffnungsfroh installieren, möchte ich darauf hinweisen, dass die Deduplizierung kein Allheilmittel ist. In der Regel ist sie beispielsweise in folgenden Szenarien gut geeignet:
- Ordnerumleitungsserver
- Virtualisierungsdepot oder Bereitstellungsbibliothek
- Softwarebereitstellungsfreigaben
- SQL Server- und Exchange Server-Sicherungsvolumes
Ungeeignet ist der Ansatz beispielsweise in diesen Szenarien:
- Hyper-V-Hosts (Grund: Die Dateien sind niemals geschlossen.)
- VHDs in einer virtuellen Desktopinfrastruktur (Virtual Desktop Infrastructure, VDI)
- WSUS (Hier gibt es so gut wie keine Duplizierung.)
- Server, auf denen SQL Server oder Exchange Server ausgeführt wird (Grund: Die Dateien sind niemals geschlossen.)
- Dateien mit einer Größe ab ca. 1 TB
Abbildung 15.115 Der Rollendienst »Datendeduplizierung« installiert sich ohne weitere »Rückfragen«.
Sie können die Effizienz einer Deduplizierung relativ einfach ermitteln, indem Sie folgendes Kommando laufen lassen:
C:\> DDPEVAL \\server\folder /V
Oder:
C:\> DDPEVAL.EXE E:\Test\
Hinweis
Wenn Sie das neue ReFS nutzen möchten oder müssen, scheidet Deduplizierung ebenfalls aus. Sie funktioniert nur mit NTFS-Volumes.
Wenn der Deduplizierungsrollendienst installiert ist, ist das Aktivieren der Deduplizierung schnell und einfach erledigt (Abbildung 15.116):
- Im Kontextmenü des Volumes im Server-Manager gibt es den Menüpunkt Datendeduplizierung konfigurieren.
- Falls dieser Menüpunkt ausgegraut ist, dürfte das daran liegen, dass das gewählte Volume kein NTFS-Volume, sondern mit ReFS formatiert ist. Merke: Deduplizierung funktioniert nur mit NTFS.
Abbildung 15.116 Im Kontextmenü des Volumes wird die Konfiguration vorgenommen.
Abbildung 15.117 zeigt den »Hauptdialog« der Deduplizierungskonfiguration. Wählen Sie ein Profil (Allgemeiner Dateiserver oder VDI-Server) aus, und konfigurieren Sie ggf. Ausschlüsse.
Wichtig ist, dass für die Deduplizierung ein wenig Rechenzeit erforderlich ist. Der Dialog auf Abbildung 15.118 zeigt die Zeitplanungsoptionen – sie dürften so weit selbsterklärend sein.
Abbildung 15.117 Hier wird die Deduplizierung aktiviert, zudem können Einstellungen vorgenommen werden.
Abbildung 15.118 Zeitpläne zur Deduplizierung
Im Server-Manager wird eine Deduplizierungsrate und die Einsparung angegeben (Abbildung 15.119). Sie haben somit eine direkte Kontrolle, wie wirksam die Deduplizierung ist.
Abbildung 15.119 In der Übersicht gibt es eine kleine »Erfolgskontrolle«.
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